Letzte Woche Donnerstag war wohl die gesamte deutsche Podcast-Szene in Berlin auf dem All Ears Podcast Summit von Spotify.
Auf sechs Bühnen wurde den ganzen Tag über Podcasts gesprochen und der ein oder andere auch live aufgenommen.
Es ist wirklich verrückt, wie viele Leute mittlerweile einen eigenen Podcast haben oder in irgendeiner Weise mit Podcasts zu tun haben.

Meine Spotify All Ears Highlights:
Die “10 things I hate about podcasts” Keynote von der Queen of Podcasts Saruul Krause-Jentsch (Head of Podcast DACH bei Spotify). Witzig und gut verpackt hat Saruul uns einen Einblick darüber, was sich Spotify zukünftig wünscht. So sind die Ziele unter anderem weniger Fokus auf veraltete RSS-Feeds zu legen und mehr Video-Podcasts zu veröffentlichen.
Die Präsentation von Daniel Schmidt (Head of Audio Strategy von Mediaplus) mit dem Titel “Einschätzung und Forderungen zum Podcast-Werbemarkt 2023 aus Agentursicht” hat einen guten Überblick über den differenzierten Podcast-Markt mit unterschiedlichen Interessen der einzelnen Marktteilnehmer:innen, wie zum Beispiel Apps, Agenturen bis hin zu Hostern, Publishern, Studios und Vermarktern, gegeben. Abgeschlossen hat er mit vier Forderungen, an denen wir bei Lollipod tatsächlich arbeiten:
- Mehr Transparenz in der Vermarktung
- Einheitliche Standards für Reichweitenerhebungen
- Kompetitives Pricing bei hochwertigen Native Ads
- Besseres Reporting

Ann-Katrin Schmitz von “Baby got Business” hat in ihrem Vortrag “From Audio to Visual: Wie Videopodcasts die Medienlandschaft verändern” sehr transparent aufgezeigt, warum sie jetzt auf Videopodcasts setzt, wie viel es sie kostet und wie viel mehr Reichweite ihr Podcast dadurch erlangt.

Community oder Audience?
Neben Videopodcasts und Influencer:innen-Podcasts (Spotify wünscht sich, dass jede:r Influencer:in bald einen Podcast hat) wurde immer wieder von Communitys gesprochen. Bei Communitys habe ich wohl eine andere Meinung als die meisten Podcaster:innen. Nur weil man seine Hörerschaft Hackies (Gemischtes Hack) oder Lobbyhoes (Hobbylos) nennt, hat man lange noch keine Community, sondern lediglich eine Audience bzw. ein Publikum, das sich auf jede neue Podcastfolge freut. Die parasozialen Beziehungen zwischen Konsument:innen und Prominenten bleibt meines Erachtens auch dann bestehen, wenn die Hörer:innen den Podcast-Hosts in die DMs sliden (eine Direktnachricht auf Instagram schreiben) oder E-Mails schicken. Eine Community ist für mich ein Ort, an dem Menschen mit ähnlichen Interessen Inhalte erstellen, diskutieren und konsumieren. In einer Community entstehen Freundschaften untereinander, online und offline. Communitys können auch dann funktionieren, wenn keine neuen Podcastfolgen mehr erscheinen. Ich bin überzeugt davon, dass sich in den kommenden Monaten mehr Communitys bilden werden, wie ich sie definiere.
All Ears Wrapped
Für alle, die irgendetwas mit Podcasts machen oder machen wollen, kann ich auf jeden Fall empfehlen, nächstes Jahr am All Ears Summit teilzunehmen. Spotify hat es wirklich geschafft, das Klassentreffen der Podcaster:innen zu veranstalten. In den letzten Jahren hat sich viel im Podcast-Universum getan. Insbesondere Investitionen in (Promi-) Content sowie Akquisitionen von Podcast-Start-ups haben zu enormen Veränderungen geführt. Meiner Meinung nach befinden wir uns allerdings immer noch an “Day One” und ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren den Podcast-Markt ein wenig mitgestalten zu dürfen.